Otto-Kienzle-Preis 2015
Industrieverband Massivumformung prämiert Forschung zu Leichtbaupotenzial im Fahrzeugbau
Dipl.-Ing. Vera Wirths hat den Otto-Kienzle-Preis 2015 erhalten. Der Industrieverband Massivumformung zeichnete die Mitarbeiterin des Instituts für Eisenhüttenkunde der RWTH Aachen am 18. Juni auf seiner Jahrestagung in Lünen aus. Vera Wirths bekam die mit 5.000 Euro dotierte Auszeichnung für ihre umfangreichen Forschungsarbeiten zum Thema „Schmiedestähle mit verbesserter Betriebsfestigkeit durch verformungsinduzierte Phasenumwandlung“ (TRIP-Stahl).
Die Auszeichnung wird jährlich zu Ehren von Prof. Dr.-Ing. Dr.-Ing. eh. Otto Kienzle vergeben, der in den 1940er Jahren den Grundstein für die Zusammenarbeit zwischen Hochschulen und der Schmiedeindustrie legte und die Gesenkschmiedetechnik als wissenschaftliche Disziplin in Lehre und Forschung eingeführt hat.
Im Fahrwerksbereich von Pkw und Nutzfahrzeugen gilt es, Werkstoffe einzusetzen, die unter betriebstypischen Beanspruchungen eine deutlich höhere Lebensdauer aufweisen als Konkurrenzwerkstoffe. Vera Wirths ist es gelungen, einen Stahl zu entwickeln, dessen Restaustenitgehalt und Restaustenitstabilität hinsichtlich des Bauteilverhaltens unter zyklischer Belastung mit variablen Amplituden (Betriebsfestigkeit) optimiert sind. Die Wissenschaftlerin nahm den renommierten Forschungspreis vor mehr als 150 Gästen entgegen.
„Vera Wirths arbeitet mit Sachkenntnis und hohem Engagement, unsere Unternehmen werden von den praxisnahen Forschungsergebnissen profitieren. Dies führt zu einer Verbesserung des Leichtbaupotenzials und letztlich zu einem Wettbewerbsvorteil gegenüber konventionellen Stählen und den neuen Gusseisenwerkstoffen und Aluminiumstrukturen“, sagte Dr.-Ing. Frank Springorum, Vorstandsvorsitzender des Industrieverbandes Massivumformung, bei der Preisverleihung.